In einer Studie, die im Journal of Biomedicine and Pharmacotherapy veröffentlicht wurde, führten Forscher eine randomisierte Crossover-Studie durch. Ziel war es herauszufinden, ob Cannabidiol, kurz CBD, den Blutdruck und die Gefäße bei Personen mit essentiellem Bluthochdruck beeinflussen kann. Lesen Sie mehr dazu im folgenden Beitrag.

Die Häufigkeit von Bluthochdruck

Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, beschreibt einen krankhaft erhöhten Druck in den Aterien. Dabei überschreitet der Blutdruck dauerhaft Werte von 140 bis 90 mmHg.[1] Laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts mit 24.016 Personen leidet fast jeder Dritte in Deutschland unter Bluthochdruck.[2] Der erhöhte Druck in den Arterien zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Meist entsteht Bluthochdruck durch das Zusammenspiel folgender Faktoren:

  • Erbliche Veranlagung
  • Alter
  • Geschlecht
  • Ungünstige Ess- und Lebensgewohnheiten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einer primären Hypertonie, auch essentielle Hypertonie genannt, und einer sekundären Hypertonie. Etwa neun von zehn Betroffenen leiden an einer essenziellen Hypertonie. Bei dieser Form gibt es keine eindeutige Ursache oder Erkrankung für den Bluthochdruck. Ziel der folgenden Studie war es herauszufinden, ob CBD den Blutdruck und die Gefäße von Personen mit essenzieller Hypertonie beeinflussen kann.

Durchführung der Studie

Die randomisierte, placebokontrollierte Studie wurde von Dezember 2021 bis April 2022 an der Abteilung für Integrative Physiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Split durchgeführt. Einschlusskriterien waren neben der essentiellen Hypertonie ein Alter zwischen 40 und 70 Jahren und ein Body-Mass-Index (BMI) zwischen 18,5 und 35 kg/m2.[4]

Ausschlusskriterien waren beispielsweise sekundäre Hypertonie, die Behandlung mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten als ACE-Hemmern, Diuretika und Kalziumkanalblockern oder Rauchen. Die Sicherheit der CBD-Supplementierung wurde während der gesamten Studie kontinuierlich überwacht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen CBD über einen Zeitraum von 5 Wochen ein. Ziel der Forscher war es herauszufinden, ob sich die Serumkonzentrationen von Urotensin II (U-II) und der Bluthochdruck durch die Einnahme von CBD verändern werden.[4]

Urotensin II ist ein kleines Protein. Erhöhte U-II-Spiegel werden mit Arteriosklerose und Bluthochdruck bei Erwachsenen in Verbindung gebracht.[3]

Ergebnisse der Studie

Nach 5 Wochen oraler CBD-Supplementierung waren die Serumkonzentrationen von Urotensin II im Vergleich zum Ausgangswert signifikant erniedrigt. Auch der mittlere 24-Stunden-Blutdruck nahm nach der fünfwöchigen CBD-Anwendung signifikant ab.

Ebenso zeigte sich, dass die Veränderung des mittleren arteriellen Drucks positiv mit der Veränderung des U-II-Spiegels korrelierte. Im Folgenden werden die Ergebnisse kurz zusammengefasst[3]:

  • Eine langfristige Einnahme von CBD kann den U-II-Spiegel und damit verbunden den 24-Stunden-Blutdruck positiv beeinflussen.
  • Der Zusammenhang zwischen U-II und Blutdruck ist unabhängig von Alter, Geschlecht und BMI.[4]

Fazit der Forscher

Die Effekte von CBD auf den Blutdruck wurde bereits in einigen Studien diskutiert. Mehrere Forscher kamen zu dem Schluss, dass CBD einen signifikanten Einfluss auf den Blutfluss unter verschiedenen Stressbedingungen hat, sowohl in Tier- als auch in Humanstudien. Auch in dieser Studie konnte ein Zusammenhang zwischen CBD und dem Blutdruck nachgewiesen werden. Der positive Einfluss könnte teilweise durch das Urotensin-II erklärt werden. Weitere Studien sind notwendig, um aussagekräftige Beweise für den Einfluss von CBD auf den Blutdruck zu erhalten.[4]

Quellen und Studien

[1] Mancia G, Fagard R, Narkiewicz K, Redon J, Zanchetti A, Bohm M et al. (2013) ESH/ESC Guidelines for the management of arterial hypertension: the Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Hypertension (ESH) and of the European Society of Cardiology (ESC). J Hypertension, 31(7):1281-357

[2] Robert Koch-Institut (2017). 12 Monats-Prävalenz von Bluthochdruck in Deutschland. Journal of Health Monitoring.

[3] Ebata et al., (2020). Birth Weight Standard Deviation Score is a Significant Determinant of Serum Urotensin-II Levels at Term-Equivalent Age in Preterm Infants. Download vom 27. Juni 2022, von [Quelle]

[4] Kumric, M. et al. (2023). Auswirkungen einer CBD-Supplementierung auf den ambulanten Blutdruck und die Serum-Urotensin-II-Konzentrationen bei kaukasischen Patienten mit essentieller Hypertonie: Eine Unteranalyse der HYPER-H21-4-Studie. Biomedizin und Pharmakotherapie. Download vom 27. Juni 2023, von [Quelle]